Bauernbund, „Wolfsmanagement ist dringend nötig"

BOZEN - Dass in Sachen Wolf dringender Handlungsbedarf herrscht, daran ließen die Landwirtschaftsminister von Österreich und Italien, Norbert Totschnig und Francesco Lollobrigida, keine Zweifel. „Mittlerweile gibt es europaweit um die 19.000 Wölfe. Damit ist der Wolf nicht mehr vom Aussterben bedroht und der besondere Schutz nicht mehr gerechtfertigt und endlich ein Wolfsmanagement dringend nötig", unterstrich Bauernbund-Landesobmann Leo Tiefenthaler. Für ein effizientes Wolfsmanagement sprach sich auch Minister Francesco Lollobrigida aus. Änderung braucht es vor allem auf EU-Ebene. Einige Länder und eine europäische Arbeitsgruppe würden aktiv daran arbeiten, den Schutzstatus des Wolfs zu ändern, sagte der österreichische Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig. „Vor allem brauchen wir eine Änderung der EU-Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie." Ein Thema, das auf dem Ministertreffen im Südtiroler Bauernbund zur Sprache kam, war die Ernährungssicherheit. „Wir müssen die Rolle der europäischen Bäuerinnen und Bauern als Produzenten von Lebensmitteln stärken, um die Abhängigkeit von Importen zu verkleinern", erklärte Tiefenthaler. Dafür möchten Norbert Totschnig und Francesco Lollobrigida die Primärproduktion wieder stärker in den Mittelpunkt rücken. „Die Lebensmittelproduktion im Land zu halten, bedeutet Versorgungssicherheit, eine Wertschöpfung, die vor Ort bleibt, Arbeitsplätze und der Schutz hoher Qualitätsstandards", so Lollobrigida. Damit Landwirte brauchen gerechte Preise. „In den Supermärkten sind die Preise für Lebensmittel deutlich gestiegen, bei den Produzenten kommt davon aber kaum etwas an", betonte der EU-Abgeordnete Herbert Dorfmann. Genau daher müsse an der Wertschöpfungskette angesetzt werden, ergänzte Lollobrigida. Zudem brauche es mehr Investitionen in die Vermarktung und das Marketing.

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