Nach 500 Jahren wieder Biber in Italien beobachtet

ROM - Aufgrund der intensiven Jagd und der Zerstörung seines Lebensraums waren in den letzten 500 Jahren keine Biber mehr in Italien beobachtet worden. Aus einer Untersuchung der Universität Mailand und des Forschungsinstituts für Ökosysteme des gesamtstaatlichen Forschungsrates mit Sitz in Florenz geht nun hervor, dass es in Italien wieder Biber gibt und zwar auch in Trentino-Südtirol. Die Studie wurde in der Zeitschrift Animal Conservation veröffentlicht. Die Wiederbesiedlung begann in Österreich, von wo aus sich das Tier in Trentino-Südtirol und Friaul-Julisch Venetien ausgebreitet hat. Die Biber wurden aber auch auf illegalem Weg in Mittelitalien wieder angesiedelt. Die neuen Populationen müssen sorgfältig überwacht werden, da sie insbesondere im Trentino, in der Toskana, in Umbrien und in den Marken Schäden und Konflikte mit menschlichen Aktivitäten verursachen könnten. Die Forscher unter der Leitung von Mattia Falaschi von der Universität Mailand sammelten alle verfügbaren Daten über das Vorkommen des Bibers in Europa und nutzten sie, um herauszufinden, welche Gebiete in Italien für seine Ausbreitung am günstigsten sind. Große Teile Italiens scheinen für die Stabilisierung des Bibers geeignet zu sein", sagt Falaschi, "und während die nördlichen Populationen eher isoliert zu sein scheinen, haben wir in Mittelitalien ein größeres Ausbreitungspotenzial festgestellt. Während die Anwesenheit von Bibern das hydraulische Risiko durch die Abschwächung der Intensität von Hochwasserereignissen verringern kann, kann sie in anderen Fällen Schäden an den Kulturen verursachen. Außerdem kann der Bau von Dämmen und Höhlen die Wasserströme umleiten und Infrastrukturen wie künstliche Kanäle, Straßen und Brücken beschädigen", so Falaschi.

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