Südtirol

Innichen, neue Vorhaben für Mobilität und Hochwasserschutz Info-Abend mit LR Alfreider und LR Schuler

Der #SüdtirolPlan für die Mobilität von morgen sieht den massiven Ausbau der Zug-Infrastruktur vor. Bahnfahren soll weitgehend ohne Umsteigen möglich sein, stabile Fahrpläne und noch besserer Service inklusive. Dazu ist es nötig, Barrieren für den Zug abzubauen, wie zum Beispiel die noch zahlreichen Bahnübergänge. Dazu zählt auch jener in Innichen: "Immer wieder fallen Züge aus, weil es Probleme an den Bahnübergängen gibt", erläuterte Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider gestern Abend in Innichen. Gerade für ländlich gelegene Orte wie Innichen solle die Bahn das Mobilitätsmittel der Wahl werden. "In einer Stunde nach Brixen oder in rund eineinhalb Stunden nach Bozen: Mit solchen Fahrtzeiten wird das Auto zur Alternative und der Zug zum Standard", betonte Alfreider. Nachdem eine Unterführung der Staatsstraße, der Eisenbahnverbindung und der Drau extrem aufwendig seien und die Interferenzen mit dem Grundwasser zahlreiche Probleme verursachen würde, habe man ein neues Projekt für eine Eisenbahnüberführung überprüft, erklärten der Vizedirektor des Amtes für Straßenbau Ost Florian Knollseisen und Ingenieur Michael Pfeifer die neusten Pläne für die Eliminierung des Bahnübergangs. Dabei habe man eine landschaftlich schonende und schlichte Brücke studiert, die auch dank Querfinanzierung durch Infrastrukturbeiträge aus dem Fonds für Olympia 2026 relativ schnell realisierbar wäre. Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler hob die Wichtigkeit des Hochwasserschutzes für Innichen hervor. Der Direktor des Landesamtes für Wildbachverbauung Ost in der Agentur für Bevölkerungsschutz, Sandro Gius, und Dieter Schölzhorn vom Studie Valdemarin stellten anschließend die Details zum Kombi-Projekt Umfahrung Ost, kombiniert mit dem Hochwasserschutz, vor. Der geplante Tunnel wird bei Hochwassergefahr zu einem wichtigen Entlastungsstollen, legte Gius in seinen Ausführungen dar. Der Hochwasserschutz wird nur dann aktiviert, wenn der Sextnerbach Hochwasser führt. Der Verkehr wird aufgehalten, im Tunnel werden Kontrollen durchgeführt, dass sich ja niemand darin aufhält, und anschließend kann der Bypass aktiviert werden. Nach Durchfließen des Straßentunnels wird das Wasser im Drautal nach einer Überflutung der Felder in die Drau zurückgeführt. Das Projekt befindet sich derzeit in der Genehmigungsphase. Bilder der Überschwemmung von 1889 und des Hochwassers in Innichen als Folge des Sturms Vaia Ende Oktober 2018 führten die Notwendigkeit dieser Bauwerke vor Augen, hieß es gestern.

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